Bei meinem letzten Segel-Törn in Kroatien im März diesen Jahres hatte ich das Glück Maria kennenzulernen. Wir merkten beide, dass wir gleich ‚ticken‘ und damit auch die Basis für gemeinsame (Segel-)Aktivitäten gegeben war. Was sich nun auch bewiesen hat 🙂
Maria erzählte mir, dass sie sich im Jahr zuvor eine Lagoon 400 S2 gekauft hat und ob wir nicht einen gemeinsamen Törn planen sollten.
Gesagt – Getan:
Die Planung ist, dass der Törn am 13.10.2018 in Dubrovnik startet und über die Insel Mljet bis Korčula geht und dann wieder zurück, sodass wir am 19.10. wieder im Hafen von Dubrovnik ankommen.
Datum | von | nach | Bemerkung |
Sa. 13.10. | Ankunft Dubrovnik | ||
So. 14.10. | Dubrovnik | Lokrum | |
So. 14.10. | Lokrum | Mljet (Okuklje) | |
Mo. 15.10. | Mljet (Okuklje) | Mljet (Prozura, Polače | |
Di. 16.10. | Mljet (Polače) | Korčula, ACI-Marina | |
Mi. 17.10. | Korčula, Marina | Badija, Mljet (Pomena) | |
Do. 18.10. | Mljet (Pomena) | Mljet (Odysseus Grotte – Bambino Polje, Saplunara) | |
Fr. 19.10. | Mljet (Saplunara) | Dubrovnik | Nachmittags in Dubrovnik; Rück-Übergabe des Bootes |
Kurz vorab ein paar Worte:
Wir hatten – obwohl Mitte Oktober – absolut traumhaftes Wetter. Immer ca. 23 Grad und strahlenden Sonnenschein, aber leider sehr wenig Wind (zur Erinnerung: die Lagoon 400 ist ein Segel Katamaran 🙂 ). Man kann eben offensichtlich „nicht alles haben“… usw.
Natürlich haben wir uns davon weder abschrecken noch die gute Laune und Vorfreude verderben lassen und wurden dafür mit einer wunderschönen Woche in der dalmatinischen Inselwelt belohnt.
Aber jetzt der Reihe nach:
Die meisten unserer Crew-Mitglieder sind am Samstagabend in der (bestimmt nicht zu Unrecht) bekannt schönen Stadt Dubrovnik angekommen, sodass wir am Sonntagvormittag in Ruhe aufbrechen konnten
Da die meisten Szenen der bekannten TV-Serie „Games of Thrones“ in Dubrovnik und Umgebung gedreht wurden, wollten wir die Gelegenheit nutzen und den Drehort auf der ganz in der Nähe liegenden kleinen Insel Lokrum besichtigen (GoT = Stadt Quarth, die „Königin aller Städte“).
Von dort ging es weiter nach Mljet. Die Insel ist relativ schmal und langgestreckt und besonders wegen ihrer ausgedehnten Naturschutz-Gebiete bekannt. Wir liefen dort die Bucht von Okuklje an und legten an einem der dortigen Restaurant-Anleger an. Hier kam dann – nach dem obligatorischen ,Anleger‘ – unser erstes kroatischen Gericht auf den Tisch.
Am nächsten Tag ging es dann mit einem kurzen Zwischenstopp in Prozura weiter nach Polače nahe dem westlichen Ende der Insel Mljet. An dieser Stelle möchte ich gerne unsere Wortschöpfung „buchteln“ vorstellen = in einer schönen Bucht relaxen, schwimmen, schnorcheln, eben einfach den Urlaub geniessen. Wir hatten den Törn auch bewusst so geplant, dass immer genügend Zeit für’s „buchteln“ blieb. Auch in Prozura wurde ausgiebig „gebuchtelt“. Außerdem: unser erstes Bojen-Anlege-Manöver; d.h. rückwärts an die Boje, aufnehmen, Nippel durch die Lasche‘, sprich: Leine durch den unteren Ring ziehen, angelegt. Manöver mit dieser Crew natürlich gar kein Problem 🙂
Nach einem erfrischenden Bad in dem wunderbaren klaren Wasser war jetzt aber Polače angesagt. Wie man auf dem Foto erkennt, gutes Wetter, ,schönes‘ Wasser, aber nicht zum Segeln – spiegelglatt 🙁
Abends angekommen, wurde nach (nicht schwer zu erraten 🙂 ) dem ,Anleger‘ zünftig gekocht – und zwar ein original kroatisches ,Djuvec‘ (Reisgericht). Super lecker…
Am nächsten Morgen konnte es dann entspannt weiter gehen. Wir verließen Mljet und nahmen Kurs auf die Insel Korčula mit der weltbekannt schönen Altstadt in der gleichnamigen Stadt. Auf der Fahrt – Neptun sei Dank – kam tatsächlich WIND auf und es wurden die Kommandos gegeben, die jeder Segler am liebsten hört „heiß auf das Großsegel … heiß auf die Fock“. Das hier im Bild festgehaltene Ergebnis lässt wohl nicht nur Seglerherzen höher schlagen.
Das hier trotzdem sehr stark, der Wunsch der Vater des Gedanken‘ war, belegt die Tatsache, dass wir auch unseren mitgenommenen Kopter starten konnten, um auch schöne Bilder aus der Luft zu bekommen.
Obwohl wir uns natürlich auf den Törn vorbereitet hatten, waren wir von der erlebten Schönheit der malerischen Altstadt von Korčula überwältigt. Gut, dass Silvie eine nette Cocktaibar über den Dächern gefunden hatte, sodass selbst unser Aperitif zum Erlebnis wurde, bevor wir zum Abendessen eines der stilvollen Restaurants besuchten. Hier gab es exzellenten Fisch und für mich mein Leibgericht: einen frischen Hummer.
Man sieht / liest: es ging uns rundum gut 🙂
Nun sollte es am nächsten Tag Richtung Mljet gehen, sodass wir pünktlich am Freitag wieder in Dubrovnik sein konnten. Da es nun aber auf die andere Seite von Mljet ging, musste erst einmal kräftig eingekauft werden, da Restaurants und große Supermärkte vorläufig nicht in Sicht waren. Auch mussten alle Geräte aufgeladen und das Wasser nachgefüllt werden.
Das nächste Ziel hieß Pomena mit einem kurzen Abstecher auf die kleine Insel Badija mit einem Franziskaner Kloster und einem wunderschönen Badestrand. Natürlich musste nach so langer Zeit mal wieder ,gebuchtelt‘ und das Wasser geprüft werden.
Jetzt aber Kurs auf Pomena um einen wahnsinnigen Sonnenuntergang mitzubekommen. Es konnten auch wieder Segel gesetzt werden.
Wir haben extra an der Westseite in einer kleinen Bucht geankert, sodass wir dieses unvergessliche Erlebnis miterleben konnten.
Übrigens: Ankern konnten wir mittlerweile richtig gut, wie hier zu sehen ist 🙂
Ein paar Impressionen eines schönen Abends:
Das Staunen und Schauen macht hungrig. Da wir in den auch mit frischen Waren gut ausgestatteten Läden in Korčula eingekauft hatten, gab es heute ein schmackhaftes Hähnchen-Curry. Ja, es konnte einem wirklich schlechter gehen.
Die vorletzte Etappe sollte Saplunara fast am östlichen Ende von Mljet werden; einer unser längsten Schläge mit 22 sm.
Bis wir auf der Karte noch die Odysseus Grotte entdeckten. Schließlich nennt man Mljet auch die „Odysseus Insel“. Man muss auch mal Glück haben und so konnten wir aus der Not eine Tugend machen. Denn bei unseren Windverhältnissen konnten wir es uns locker leisten, dort kurz zu ,halten‘ und ein paar von uns konnten mit dem Dinghi zur Grotte fahren. Anker war dort aufgrund von einer Wassertiefe von rund 90 Meter natürlich nicht möglich. Der Sage nach soll Odysseus in dieser Höhle von der Nymphe Kalypso sieben Jahre gefangen gehalten worden sein.
Die Grotte liegt bei Bambino Polje und bietet neben einer beeindruckenden Höhle auch die Möglichkeit für einen sog. Klippensprung aus 19 Meter Höhe, was unsere ,Jungs‘ natürlich ausnutzen mussten 🙂
Anschließend ging es nun wirklich weiter nach Saplunara, einer kleinen Bucht mit nur zwei Restaurants und einem kleinen Laden. Aber uns ging es gut, da wir endlich wieder „buchteln“ konnten. Es hieß ein letztes Mal an einer Boje festmachen, was natürlich nun gar kein Problem mehr darstellte 🙂
Am letzten Abend gab es Reste oder wie bezeichnet man ein „Menü“ aus Kartoffelsalat und Hot Dogs, die ebenfalls mit allem was ,noch so da war‘ belegt werden konnten 🙂 Beim abendlichen Essen konnte ein letztes Mal ein wenigstens halber Sonnenuntergang genossen werden.
Nun hatten wir den Freitag erreicht und es hieß Abschied nehmen und zurück nach Dubrovnik. Dort angekommen, mussten wir schnell Abschied von den ,Jungs‘ nehmen 🙁
Nun waren wir Mädels alleine und es hieß Dubrovnik unsicher machen, bevor es wieder auf den Heimflug ging.
Alles in allem waren wir eine super klasse Truppe und hatten extrem viel Spaß!!!
Unsere Mannschaft:
Maria, Diana, Matze, Maik, Missi, Silvie und Nick